"Bom?"
"Bom?" for tenor recorder and harpsichord

„… es gab überall viele Pfirsichblüten, Aprikosenblüten und Azalien. Alle Häuser im Dorf waren voll mit diesen Blumen. Wir vermissen die Zeit, in der wir im Dorf zusammen mit den Blumen gespielt und getanzt haben …“ Das Volkslied Gohyangui Bom – Frühling der Heimat ist in der japanischen Militärbesatzungszeit um 1920 entstanden. Wegen der strengen Kulturzensur der Kolonialregierung durfte niemand das Streben nach Unabhängigkeit äußern. Folglich wuchs eine Bewegung, in der freie Meinungen indirekt und in einer versteckten Art und Weise formuliert wurden. Die Kolonialherrschaft über die koreanische Halbinsel endete offiziell mit der Kapitulation Japans am 15. August 1945. Aber durch das Beharren auf der japanischen Geschichtsschreibung der nationalistischen Neokonservativen wurde der Vollkommenheit des „Frühling - Bom“ leider keine Beachtung geschenkt. Ich habe versucht, die Fragestellung des Leides, die immer noch die heutige Situation widerspiegelt, aufzugreifen und in dem Stück strukturell, klanglich und semantisch aufzuarbeiten. In meinem Werk warte ich auf den ewigen Leitton einer Auflösung, die nicht erscheinen möchte.

Jinwook Jung
Interpret/innen

Jinwook Jung: Komposition

Sonja Leipold: Cembalo

Caroline Mayrhofer: Tenorblockflöte

Projektleitung: Clemens Gadenstädter, airborne extended

Kooperationen

Eine Produktion des Institut 1: Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Dirigieren der Kunstuniversität Graz. In Kooperation mit dem ORF musikprotokoll. Mit freundlicher Unterstützung der IGNM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik.

Termine
Location
Hotel Wiesler
Konzert
Uraufführung
Biografien
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2018 | airborne extended