Gosheven
© Gosheven
Gosheven

04/10/2018
Dom im Berg
Gosheven

In den vergangenen Jahren hat sich Bálint Szabó intensiv mit unterschiedlichen Stimmungssystemen beschäftigt, von der pythagoreischen Stimmung bis hin zu La Monte Youngs The Well-Tuned Piano, von in der traditionellen japanischen Musik gebräuchlichen Tonleitern bis hin zu Wendy Carlos’ „Super Just Intonation“. Die Initialzündung für sein Solo-Projekt Gosheven bildete die Entdeckung eines hexaphonischen Pickups während eines Aufenthaltes in New York, mit dem der Musiker von nun an den Klang jeder Gitarrensaite einzeln verstärken und verarbeiten konnte, auf einfache Art und Weise. Szabó baute daraufhin eine E-Gitarre, die ihm weiters eine individuelle Spatialisierung der einzelnen Gitarrenklänge ermöglichte. Seine so fragile und feinsinnige Musik erhält dadurch einen noch eigenwilligeren Charakter. Sie erzählt von dem innigen Wunsch, die gesellschaftlich dominanten Leitbilder des Maskulinismus hinter sich zu lassen, von dem Streben nach Wahrhaftigkeit und einer Existenzform, in der schwach sein zu können als Stärke angesehen wird. „Mit meinem aktuellen Album Bivaq wollte ich einen virtuellen Rückzugsort schaffen, von dem aus wir auf die Erde herunterblicken und darüber nachdenken können, was wir getan haben“, so Gosheven im Interview für die SHAPE Website, „von dem aus wir zurück und nach vorne blicken können.“

Werke

In Kooperation mit SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe. Gefördert durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union. Gosheven ist SHAPE Artist 2018.

Biografie