Seit über drei Jahrzehnten, von jenem Tag an, als er mit dem London Jazz Composers Orchestra in meiner Welt auftauchte, weckt der Name Barry Guy in mir viele schöne Assoziationen. Wir haben beide einen klassischen Hintergrund, wir sind beide Komponisten und wir haben sogar gemeinsame Freunde, mit denen wir zusammenarbeiten, wie die Schlagzeuger Paul Lytton und Lucas Niggli. Wir experimentieren beide seit vielen Jahren mit erweiterten Spieltechniken auf dem Kontrabass, und auf diesem Gebiet gibt es nur eine Handvoll Bassisten und Bassistinnen, denen ich freundschaftlich verbunden bin, wie Joëlle Léandre, Mark Dresser oder Barre Phillips, und die mich immer noch inspirieren. So auch Barry. Wir haben uns vor vielen Jahren bei einem Festival kennengelernt, wo er ein Soloset auf seinem 5-saitigen Reisebass spielte, den er mich Backstage ausprobieren ließ. Das Konzert war natürlich grandios. Und jetzt wird auch noch ein Traum wahr, ein Duoset mit einem meiner Helden des Kontrabasses!!!
Peter Herbert
Danke, Peter, dass du mich als „einen deiner Helden“ bezeichnest. Im selben Absatz nennst du auch Barre Phillips, der einer meiner Helden und besten Freunde und langjährigen Musikerkollegen ist. Dein beeindruckendes musikalisches Schaffen habe ich aus der Ferne verfolgt, ich hatte aber noch keine Gelegenheit, mit dir Gedanken auszutauschen, über unsere Kompositionen zu sprechen oder unser leidenschaftliches Interesse an erweiterten Spieltechniken. Wir konnten auch noch keine Ideen gemeinsam weiterentwickeln und uns der schönen Herausforderung stellen, in intensiver, kontinuierlicher Arbeit eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. Unter diesen Umständen erscheint es mir noch viel spannender und aufregender, sich bei einem so renommierten Festival und in so einem faszinierenden Kontext zum ersten Male auf der Bühne zu treffen, um MITEINANDER aus dem Moment heraus „spontane Lösungen“ zu finden und mit Freude und Begeisterung musikalische Entscheidungen in Lichtgeschwindigkeit zu treffen. Danke für die Einladung!
Barry Guy