Ein Blick auf die Handschrift dieses kanonischen Rondeaus genügt, um die Verbindung zu den Kombinatorikscheiben Llulls zu sehen. In der Quelle ist der Kreiskanon sogar auf Notenzeilen geschrieben, die zwei konzentrische Kreise bilden, und daher auch ein Beispiel für Augenmusik. Um dieses Stück aus den Noten der Quelle zu singen, müsste man buchstäblich das Notenblatt drehen.
Wie bei In virtute nominum / Decens carmen edere / Clamor meus von Vitry dreht sich auch Cordiers Kanon um sich selbst, wie uns schon der Titel verrät: „Ganz nach dem Zirkel bin ich komponiert“. Der Kanon spricht die Ausführenden direkt an und gibt sogar Hinweise, wie er zu realisieren ist („Drei ganze Schläge musst du pausieren, dann kannst du mir freudig nachfolgen“).
Quelle: Chantilly, Musée Condé 564 fol. 12r