Ulrich Troyer
Ulrich Troyer © Eva Kelety
Dolomite Dub

10/10/2015
Helmut List Halle
Ulrich Troyer (AT), Susanna Gartmayer (AT), Jürgen Berlakovich (AT)

Das „Zuhörkino“ von Ulrich Troyer setzt auf die große Wirkung der kleinen Irritation – er versetzt seine Hörer gerne in eine Schräglage, ohne sie dabei das Gleichgewicht verlieren zu lassen.

Die große Wirkung der kleinen Irritation: Diesem Prinzip folgend hat Ulrich Troyer stets unterschiedlichste Wege gefunden, um auf neue akustische Formulierungen zu stoßen. Seien es nun skulptural gedachte Klangschichtungen, Optisches zum Hören, Tanzrhythmen fürs Hirn oder Raumvermessungen mit klanglichem Instrumentarium – Troyer versetzt seine Hörer gerne in eine leichte Schräglage, ohne sie dabei das Gleichgewicht verlieren zu lassen.

Das gelingt ihm, so heißt es in einer Kritik „with a nimble hand and a light heart“, also fingerfertig und mit leichtem Herzen. Gerade unlängst wurde festgestellt, sein „Zuhörkino“ und seine Abstraktion von Dance-Patterns hätten sich noch weiter ineinander verzahnt. Allerdings könnte man sich noch viel schlichter über seine Arbeit freuen, erinnert seine Musik doch stark an das legendäre Album „Iaora Thahiti“ der Elektroniker Mouse on Mars. Und das mache einfach gute Laune oder eben „ça nous fait plaisir“, wie ein französischer Kritiker über Troyer begeistert festhält. Für das musikprotokoll 2015 wird Ulrich Troyer an weiteren Überlagerungen und Schichtungen von Bass-Linien und Bass-Frequenzen arbeiten, der Arbeitstitel seines neuen Stücks hält geomorphologische Anklänge bereit: „Dolomite Dub“.

Werke

In Kooperation mit SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe. Ulrich Troyer ist SHAPE Künstler. Gefördert durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union.

Fotos