Workshops/Open House
Di 07/10 & Mi 08/10/2014 | steirischer herbst Festivalzentrum 2014 (Paulustorgasse)
Jeweils 19:00-21:00 Uhr
Do 09/10 - So 12/10/2014 | steirischer herbst Festivalzentrum 2014 (Paulustorgasse)
Jeweils 14.00-16.00 Uhr
An invitation to 6 days of collaborative workshops, open meetings and discussions with soldering irons, advancing the work fields of the open source Π-node project : build microFM zones, construct radio broadcasts, make multi stream relays and mixes, do frequency captivation and radio data transmission.
Participants will learn how to :
- build small range analog FM receiver/transmitter.
- create a small digital FM transmitter.
- listen and capture various frequencies from 20 MHz to 2.4 GHz.
- transmit data through radio frequencies (airchat, minimodem, ...).
- design, build and calibrate FM antennas.
- create radiophonic relays through water, laser, airwaves, potatos ...
- use or transform radios into musical instruments.
- document the different processes, in the open source philosophy.
Participants are welcome with or without any experience in programming, electronics, soldering and/or radio transmission.
Anmeldung und Informationen
Bitte melden Sie sich hier zu den Workshops an: workshop@p-node.org
Der Zukunft des Radios auf der Spur
21:27 < _> passt, jetzt erklär ich mal konkret, was wir da so vorhaben
21:27 < _> ich versuchs zusammenzufassen
21:27 < _> pnode wird da in graz sein 2.10.-12.10.
21:27 < _> das wird verschiedene Formen annehmen
21:28 < _> schau mal
21:28 < _> http://p-node.org/
21:28 < _> wir haben grad angefangen, das wiki http://p-node.org/doc/ zu befüllen, da kommt noch einiges dazu im laufe der nächsten wochen
21:29 < _> da sind jetzt schon etliche ideen formuliert, wir müssen v. a. schauen, dass das technisch alles klappt.
21:29 < _> ein experiment/das erforschen von parallel dahinlaufenden datenübertragungen
21:29 < _> mit minimodem, oder airchat
21:29 < _> so was in der art
21:30 < _> das wird ganz organisch anfangen, jeden tag einen weiteren kontenpunkt installieren, bis wir ein dichtes meshed netzwerk haben
Interferenzen – Territorien des analogen und digitalen Radios (Ausschnitt)
Text: Pali Meursault
Die Geschichte der freien Radios zeigt, dass Sender wie Radio Alice in Bologna und später Radio Tomate in Paris eine territoriale Angelegenheit waren: Das Eindringen in den medialen Raum ist von den Protestaktionen im öffentlichen
Raum (Sit-ins, Hausbesetzungen, Demonstrationen, …) nicht zu trennen. Félix Guattari hingegen verstand die revolutionäre Arbeit der freien Radios vor allem als einen Prozess der Deterritorialisierung. Es ging nicht darum, „einer Macht eine andere entgegenzusetzen, Inhalt gegen Inhalt auszutauschen“, sondern durch neue und mannigfaltige Möglichkeiten zur persönlichen Äußerung „den Prozess der Destrukturierung des Mediensystems auszulösen“. Mit anderen Worten: die monopolistischen oder kommerziell-privaten Repräsentationen des Territoriums durch ein Konzept zu ersetzen, in dem Radio wirklich als öffentlicher und durch die Demokratisierung der Technologie allgemein zugänglicher Raum verstanden wird.
Franco Berardi deutet die wachsende Zahl der „Subjekte der Äußerung“, die den medialen Raum produzieren, als Vorboten der „techno-nomadischen Realität der Netzwerke“ mit ihrer rhizomatischen Struktur. So gesehen gibt es also nicht nur eine Unterscheidung zwischen zwei Kommunikationssystemen (analog und digital), sondern auch eine enge Verbindung: digitale Netzwerke haben es schließlich möglich gemacht, sich im medialen Territorium auf eine Weise zu artikulieren und zu positionieren, die das Radio nicht bieten konnte. Dennoch bleibt die Frage, wie die Ausübung der Macht über die Medienproduktion sich wiederum im Netzwerk reterritorialisiert, das heißt, wie ein neues technologisches Paradigma rekonfiguriert wird und so die Bedingungen für die individuelle Handlungsmacht der am Online-Diskurs Beteiligten bestimmt.
(Volltext unter http://www.palimeursault.net/et4.html)
1 siehe: Félix Guattari, Millionen und Abermillionen potentieller Alices, in:
Kollektiv A/traverso, Alice ist der Teufel.
Praxis einer subversiven Kommunikation. Radio Alice (Bologna), übersetzt von
K.F. Kassel u. F. Carotta, Merve Verlag,
Berlin 1977.
2 Franco „Bifo“ Berardi, Les radios libres
et l’émergence d’une sensibilité post-médiatique, in: Multitudes No. 21, 2005.
21:32 < _> wir werden ein temporäres studio einrichten
21:33 < _> und leute aus graz einladen, vom freien radio, soundleute
21:34 < _> wir werden schauen, dass sich leute sowohl in graz selbst als auch remote einbringen können
21:44 < _> die wiki-seite braucht vermutlich noch übersetzung
21:44 < _> ja, das sind so die ersten schritte, die übersetzungen, und dann noch schwerpunkte usw., jede hilfe ist willkommen, ich mach mich auch gleich mal dran
Das „Radio nach dem Radio“?
Bevor man auf die Entwicklung von Inhalten in einem bestimmten Mediensystem eingeht, müsste man wohl die dort angewandten diskursiven Praktiken untersuchen. Auf das Radio bezogen, vom FM- und Kurzwellen-Empfang bis zu Webradios und digitalem Rundfunk, wäre ein zu diskutierendes Thema aus dieser Perspektive, ob in den Programmen auch die Pluralität von Positionen und Status zum Ausdruck kommt, sei es nun in Hinblick auf die Menschen, die sprechen, oder die Menschen, die zuhören …
Überlegungen zum „Radio nach dem Radio“ führen in Konsequenz zur Frage nach den Strukturen, in denen kommuniziert und informiert wird, was uns schließlich dazu bringen könnte, über eine gemeinsame Zukunft von analogen und digitalen Systemen nachzudenken. Da eine große Rundfunkstation nach der anderen den analogen Sendebetrieb einstellt, bietet sich die Gelegenheit, die frei gewordenen Frequenzen zu besetzen und einen wirklich öffentlichen Radioraum zu schaffen, in dem mehr und mehr Menschen das Wort ergreifen und in den Diskurs eintreten, ganz wie es sich Félix Guattari und Franco Berardi vorgestellt haben.