Das Erstaunliche an diesem Stück aus jenen Jahren, in denen Cage das Arbeiten mit dem Zufall zu kultivieren begann und seine Positionen immer mehr radikalisierte, ist, dass es tatsächlich einfach kurze Geschichten sind. Mit Anfang und Ende und meist mit Pointe. Für jede Geschichte ist eine Minute vorgesehen. Manche dieser Minuten sind mit sehr viel Text gefüllt, viele mit sehr wenig. Man möge das Sprechtempo dementsprechend variieren, heißt es in der Handlungsanweisung zur Aufführung. „Mit oder ohne musikalische Begleitung“ steht dort auch. Für diese Ö1/ musikprotokoll Fassung von Indeterminacy kreiert der Turntablist dieb13 mit seinem Stück Cage stehlen das „accompaniment“ aus Schallplatten mit ausschließlich Musik von John Cage. David Tudor agierte ähnlich, auch er verwendete Fragmente aus existierenden Cage-Werken, wenn auch mit Klavier und Elektronik. In noch einem Punkt orientieren wir uns am cageschen Original: Bei Aufführungen würde er an einem Tisch sitzen, schreibt er, mit „einem Mikrofon, einem Aschenbecher, meinen Texten, und einer Flasche Wein.“