Plaything
Plaything - 50´

Maryanne Amacher, zweifellos eine der charismatischsten musikalischen Einzelgängerinnen des 20. Jahrhunderts, hat mit Plaything eine authentische Mehrkanal-Version ihrer Klangkunst erstellt. Im Oeuvre der fast ausschließlich installativ-ortsbezogen arbeitenden Künstlerin stellt das eine seltene Ausnahme dar. Nach dem Studium bei Stockhausen und der Zusammenarbeit mit John Cage war Maryanne nämlich auf ihrer eigenen psychoakustischen Flugbahn unterwegs. Was sich dort ereignete, wurde in Kritiken mit folgenden Worten beschrieben: „In den gewaltigen Klangmassen schienen die Frequenzen eine flüssige Form anzunehmen – wabernder, alles umhüllender Donner, um den sich Sandsturm-Texturen legten“, „Schwärme biologischer Luft strömten wie eine Halluzination aus allen Richtungen auf mich ein“, „3D-Illusionen von Differenzton-Ohrtänzen, in denen der Sound direkt aus dem Kopf zu kommen scheint!“ Dieser Mix wurde zur Jahrtausendwende während mehrerer Arbeitsaufenthalte im Recombinant Media Labs realisiert. Edwin van der Heide und Naut Humon, die eng mit Maryanne zusammenarbeiteten, präsentieren diese 50-minütige epische Offenbarung, wie sie von der Komponistin konzipiert wurde. Amachers Modul Plaything ist eines der besten Beispiele dafür, die Vergangenheit zu archivieren, damit sie weiteratmet, während wir in sie eintauchen.

RML
Audiodoku
Audio file
Plaything by Maryanne Amacher © ORF musikprotokoll
Interpret/innen

Maryanne Amacher (US), Musik

Termine
Location
Dom im Berg
Konzert
Film
Österreichische Erstaufführung