27/09, 04/10 und 11/10
Konzertreihe elektronischer Musik
Akustische Parallelwelten und wie diesen künstlerisch beizukommen ist – das ist der rote Faden der diesjährigen elektroakustischen Reihe des steirischen herbst. Carl Michael von Hausswolffs und Michael Espositos Paralleluniversum ist eines der Geister und der Verstorbenen. Hausswolff, Konzeptkünstler und Komponist aus Stockholm, und Esposito, Geisterjäger, Klangkünstler und -forscher aus Chicago, verweben elektronisch erzeugte Klänge und sogenannte EVP (Electronic Voice Phenomena oder Tonbandstimmen-Phänomene) zu dichten Klangcollagen. Für Achim Wollscheid und Bernhard Schreiner ist Parallelität eine Abstraktion, eine Idee, die von Übereinstimmung bei gleichzeitiger Trennung träumt. Die beiden in Frankfurt arbeitenden Künstler konfrontieren sich – auf der Bühne optisch voneinander getrennt – blind mit klanglichen Varianten verschiedener Soli und versuchen, diese miteinander zu verbinden. Einen weiteren Beitrag liefert Jason Lescalleet ein Künstler, der sich der Erforschung und Transformation von unbedeutenden Alltagsgeräuschen verschrieben hat. Lescalleet nutzt einfachste analoge Technik wie Bandmaschinen, um eine vermeintlich bekannte Geräuschhaftigkeit in eine andere, für den Zuhörer aber nicht weniger unfassbare Realität zu überführen. Wie mit einem akustischen Vergrößerungsglas entwirft er so referenzlos neue Klangwelten.