Light infinitely faint it is true
since now no more than a mere murmur…
Die Beobachtung der sehr speziellen, intimen Beziehung zwischen einem Musiker und seinem Instrument, der körperlichen Geste, die ein klangliches Fragment erstehen lässt, ja der bloßen Präsenz eines realen, fehlbaren Körpers hinter dem Klang lieferte die Inspiration und materielle Grundlage für dieses Werk. Es zu komponieren, die Möglichkeiten aufzuspüren, die eine ganz bestimmte und reduzierte Palette an Klangfarben, an fragilen und intimen, die Grenze des Instruments auslotenden Klängen eröffnet, schloss eine enge Zusammenarbeit mit einzelnen Musikern mit ein.
Die fünf Soli und zwei Duos wurden jedes für sich komponiert. Den architektonischen Besonderheiten und akustischen Eigenschaften des Aufführungsraumes entsprechend entfalten sich diese sieben Klangflächen oder Ebenen auch dort zum Teil für sich allein. Das in der formalen Struktur angelegte Nebeneinander, die Collage, wird mittels Stoppuhren koordiniert.
Die folgenden Zitate dienten dazu, die den Kompositionsprozess bestimmenden zentralen Anliegen zu fokussieren:
Ein Licht, das unendlich schwach ist, gewiss, da nun kaum noch ein Geflüster…
Irgendetwas Weiches, das sich weich bewegt, um sich bald nicht mehr bewegen zu müssen.
Vor dem sichtbaren Dunkel die Augen schließen und hören, sei es nur dies.
Samuel Beckett, Company (Gesellschaft, deutsche Übertragung von Elmar Tophoven)
Da die Spur kein Anwesen ist, sondern das Simulacrum eines Anwesens, das sich auflöst, verschiebt, verweist, eigentlich nicht stattfindet, gehört das Erlöschen zu ihrer Struktur. Nicht nur jenes Erlöschen, dem sie stets muss unterliegen können, sonst wäre sie nicht Spur, sondern unzerstörbare und monumentale Substanz, vielmehr jenes Erlöschen, welches sie von Anfang an als Spur konstituiert, als Ortsveränderung einführt und in ihrem Erscheinen verschwinden, in ihrer Position aus sich hinausgehen lässt.
Jacques Derrida, Différance (Die différance, Übersetzt von Eva Pfaffenberger-Brückner)