Wie der Wind es trägt
Wie der Wind es trägt - für Violine, Viola und Violoncello (2001-2005)

Bereits seit den frühen 90er-Jahre habe ich angefangen, eine Reihe von kammermusikalischen Werken zu planen, die alle vier Streichinstrumente (Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass) umfassen sollten. Ich habe damit begonnen, eine Reihe von Sechs Duos (Six Duos) für die sechs möglichen Duo-Kombinationen der vier Streichinstrumente zu schreiben. Dann folgten die 4 Trios (Four Trios). Das erste, für Violine, Violoncello und Kontrabass, Mardell'oblio (Meer des Vergessens), ist vor fast genau zehn Jahren entstanden. Und jetzt das zweite, dieses Wie der Wind es trägt für das klassischste der Streichtrios: Violine, Viola und Violoncello.

Dann wird ein Bass-Trio (Senza semi- ohne Samen) folgen, das bereits skizziert ist und zum Schluss das ungewöhnlichste, ein Trio für Violine, Viola und Kontrabass. Am Ende kommt dann noch ein Quartett (Quatuor), das richtige Streichquartett natürlich (ohne zweite Violine und mit Kontrabass).

Der Trio-Zyklus hat mir dem Fehlen jeglicher Entwürfe zu tun. Ohne eine bestimmte Richtung einzuschlagen, erfolgt die Navigation nicht so sehr in der Nacht, sie ist vielmehr allen Winden ausgeliefert, öffnet sich allen Vorschlägen, die der Zufall ununterbrochen so zu bringen scheint („Der Zufall ist der größte Künstler", sagte schon Balzac, aber dann „muss man sich mit dem herumschlagen, was man geschaffen hat" (Francis Bacon). Ein außerordentlich ausgearbeiteter Zufall, natürlich, weit entfernt von einer gleichgültigen Unbestimmtheit.

Ein Ausgangsmaterial wurde vonDérivesmeines lieben, verstorbenen Freundes Gérard Grisey geliefert, dem das Stück auch gewidmet ist.

Stefano Scodanibbio
Interpret/innen

Stefano Scodanibbio, Komposition
Trio EIS
Ivana Pristasova, Violine
Petra Ackermann, Viola
Roland Schueler, Cello

Kooperationen

Wie der Wind es trägt ist eine Auftragsarbeit für das Trio recherche.

Termine
Location
Kulturzentrum bei den Minoriten – Minoritensaal
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Dieses Werk gehört zu dem Projekt: