Als Vorstufe meiner Doktorarbeit habe ich verschiedene Aufsätze zu den Themen Spektralismus bzw. Mikrotonalität durchgearbeitet, wobei ich diese nicht nur „gelesen", sondern insbesondere im Hinblick auf den Beitrag von François Rose (Introduction to the Pitch Organization of French Spectral Music) und Gérard Griseys Werke kritisch beleuchtet habe. Ich fand es interessant wie der Anteil am Klang selbst und dem Klang als Muster für den Klangbau für so eine große Anzahl von Komponisten anziehend erschien. Darüber hinaus ist häufig die Absicht einer Anwendung der Mikrotöne mit einer engen Beziehung zu dem Ziel der Reinstimmung bzw. der Obertonreihe verbunden. Jenseits des Klanges ist trotzdem keine Konsequenz meiner Lektüre, sondern die Lektüre ist eine Konsequenz meiner Gedanken. Das Stück wurde dennoch von Techniken bzw. Konzepten wie „Inharmonicity", „Mikrophonie", „Makrophonie", „Modulation", „Schwingung" u.a., die in diesen Aufsätzen beschrieben sind, beeinflusst. Ich habe solche Vorrichtungen in meinem Stück als ein Mittel zum Zweck angenommen. Der Hauptpunkt des Stückes ist der Diskurs, wobei jedwede Art von Dramaturgie auf die unterschiedlichsten tatkräftigen Beziehungen, Kontraste bzw. „Spannungen" aufbaut und sich daraus entwickelt. Ich bin immer mehr von der Möglichkeit der „Semantisierung" des Klanges begeistert - daher auch der Titel des Stückes. Aus praktischen Gründen habe ich noch eine Vereinfachung am Ende des Kompositionsprozesses zu einem Viertelton Raster vorgenommen. Ich möchte mich gerne bei Gerd Kühr und Pierluigi Billone für die Unterstüzung während meiner zwei Jahre in Graz bedanken und bezüglich dieses Stückes ebenso bei Wolfram Schurig.