Klangmaschinen als Schnittmenge von Holzbearbeitung, Hobby-Elektronik und Open Source Software – die Künstler, die hinter dem Owl Project stehen, haben sich einem auf Handwerk basierenden Ansatz verschrieben, um ihre Interfaces und Objekte zu fabrizieren. Die so gefertigte Kollektion von skulpturalen Musikinstrumenten hat nicht nur ein markantes, unverkennbares Erscheinungsbild, sondern ist auch ein kritischer Kommentar zur Mensch-Maschine-Interaktion sowie zu unserem schier unstillbaren Verlangen nach neuen Technologien, mit denen wir nicht selten in Form von Wegwerfprodukten in Berührung kommen.
Das Owl Project wird sein Improvisations-Set auf iLogs bestreiten. Diese heuer entwickelten kleinen Handhelds sind Klanggeneratoren im wahrsten Sinn des Wortes, basiert doch die Erzeugung von Klängen hier auf Photonen (Licht oder Optik), wird also Sound nicht nur als Schall verstanden, sondern auch als Photosynthese. Um es anders zu formulieren: Der iLog verwandelt Licht in Klang. Ein anderes Modell dieses Instrumentes moduliert Frequenzen via Lichtintensität. Mit dem iLog Rustle wiederum können Live-Klänge aufgenommen, manipuliert und zu Noise granuliert werden.
Die iLogs reflektieren unsere Beziehung zur Unterhaltungselektronik – schon in ihrem Design spiegeln sich Produkte auf dem neuesten Stand der Technik wie iPods und Mobiltelephone. Diese hochentwickelten, komplexen Geräte wirken aufgrund ihre technoiden Gestaltung aus Kunststoff zwar modern und verführerisch, sie zeugen aber nicht unbedingt von sorgfältiger Verarbeitung oder solider Qualität und fördern darüber hinaus die beunruhigende Tendenz zur Wegwerfgesellschaft.
Indem die iLogs vor allem aus Holz gefertigt werden, verknüpft das Owl Project zeitgemäße Designprinzipien wieder mit Begriffen wie Tradition und Sensibilität, stellt damit aber auch gleichzeitig Themenkomplexe wie unsere moderne Sehnsucht nach Einwegprodukten sowie die traditionelles Handwerk umgebende Nostalgie zur Diskussion.