Auf Basis einer interdisziplinär-theroretischen Hinterfragung von Mechanismen der Übertragung, differenzproduzierender Regelwerke oder bildlicher wie musikalischer Dislokationen in medienkünstlerischen Bereichen wurden während des temporären Schwerpunkts „art & theory transfer" innerhalb des „FORUM - MEDIENTURM" Künstler vorgestellt, die ihrerseits das Phänomen der „Übertragung" im weiteren Sinn als Methode und Gegenstand künstlerischer Arbeiten wählen. Ob die Begrifflichkeit aus psychoanalytisch, aus sozialphänomenologisch oder aus technologisch motivierter Perspektive betrachtet wird: gerade die dem Digitalen innewohnenden Möglichkeiten der Bild-Ton-Vorstellung, der Bildkonzeption wie auch der Datenrepräsentation zielen letztlich auf die Produktion einer signifikanten Differenz in Hinblick auf unterschiedliche künstlerische Erscheinungsformen. Die Frage nach Transformationen in digital verorteten Künsten kann unter Einbezug neuester kunstwissenschaftlicher Theorien um Bolz, Debray, Wiesing oder Groys hier ebenfalls Platz finden, wie eine methodisch-vergleichende Herangehensweise an verschiedene medienkünstlerische Ausdrucksweisen zu dieser Thematik. Innerhalb dieser Setzung soll speziell auf digitale Kunstformen Bezug genommen werden, hier wiederum auf netzbasierte Künste. Stellvertretend werden - dem musikalischen Kontext entsprechend - audiovisuelle Kunstwerke eingebracht, die sich mit dem künstlerischen Feld der „Sonifikation" unterschiedlichster digitaler Datenströme beschäftigen. Hierbei werden Werke von Grond/Halbig/Jensen/Lausten (SOL), Lackner/Oswald/Pieper (GulliBloon)und John Klima (Glasbead) zu Gehör sowie ans Auge gebracht und die dahinter liegenden theoretischen Ansätze innerhalb der [textfiles] quellentextlich erläutert. Die in Frage gestellte künstlerische Wiederholbarkeit als ein weiterer, dieser Thematik innewohnender Topos kann hinsichtlich der Hinterfragung des „Virtuellen", des „Cyberspace" und seiner speziellen medialen Konstitution diskutiert werden. Unter Einbezug medientheoretischer Auslegungen wie der „Actor Network Theory“, der Interface-Thematik oder „radiofoner“ Kunstformen sollen die Möglichkeiten einerseits der angesprochenen Verortung von Kunstformen im Internet, andererseits der varianten Transformation unterschiedlicher Datenbasen gezeigt werden.