Duo für Bratsche und Cello
Duo für Bratsche und Cello

Das Duo für Bratsche und Cello stammt aus der musikalischen Steinzeit des 20. Jahrhunderts. Genauer gesagt war es das zweite Jahr meines Studiums bei Schönberg, von September 1947 bis Juli 1951. Der 2. Weltkrieg war beendet, aber das geistige Chaos und das künstlerische Vakuum war in der alten, sowie in der neuen Welt, überall schmerzlich spürbar. 12-Ton Komposition war, in den Vereinigten Staaten, zu dieser Zeit, eine fast universell geächtete Kompositionsmethode und, ausser den Ferienkursen in Darmstadt, (ich nannte sie die „Stein"eckezeit, zu Ehren des Verwalters und Leiters, Dr. Wolfgang Steinecke!) fast überall unerwünscht. Sehr bald aber wurde sie, Dank René Leibowitz in Frankreich, Milton Babbitt in den U.S.A. et al von der Akademie geehrt, erlernt und gelehrt und in kürzester Zeit als das Esperanto der Neuen Musik, auf der ganzen Welt, anerkannt. (Es ist, wie fast alles, ein Zufall, dass Esperanto von einem Grazer Universitätsprofessor erfunden wurde!) Ich nannte es das „Desperanto", das uns, wie schuldlose Lämmer, in die Ära der musica profana, der Pornophonie führte.

Leider ist mehr als ein halbes Jahrhundert verflossen seit ich das Stück schrieb und, da ich keine Partitur davon besitze, kann ich nichts Gescheites, Behilfliches, oder Blödes, über das Duo sagen. Eines, jedoch, fällt mir ein: im 3. Satz kommt ein zweitaktiges Bach-Zitat, aus dem vierstimmigen Choral Christus, der ist mein Leben bei dem Wort, „sterbet" vor. - „O alter Duft aus musica sacra Zeit!"

Richard Hoffmann
Interpret/innen

Richard Hoffmann, Komposition
Ensemble Recherche
Barbara Maurer, Viola
Lucas Fels, Violoncello

Termine
Location
Grazer Congress – Saal Steiermark
Konzert
Österreichische Erstaufführung
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