Opera instabile ...Voci invisibili
Opera instabile ...Voci invisibili

Opera instabile heisst mein „hermetic piece VII". Den hermetischen Charakter erhält das Stück durch die strenge Knappheit des Themas und das fast kafkaeske Meditative. Die völlige Vernach­lässigung von Aufbau auf Kosten der „Palpation" befreiter Klänge - welche sowohl real als auch imaginär sind. Ich träumte von der Übertragung der Erfahrung imaginärer und negativen Zahlen auf die Sphäre des Klangs... Ich träumte auch von Mendeleev's Tisch der Klänge - veränderbar, mysteriös, mit unbesetzten Feldern.
 
Ich meine nicht den weit verbreiteten Komponistentyp „in einer weissen Schürze", der vom langen vor dem Computer-Sitzen rot unterlaufene Augen hat. Die, die ich meine sind die Bewohner Utopias, die Verfolger des Unmöglichen und Undenkbaren- wie Luigi Nono und der Dichter Georgi Rupchev, welchem auch diese Musik gewidmet ist.

Der Sturz von mikrochromatischen Verdichtungen hilft mir die Form und das Gewicht jedes einzelnen Klanges, als auch lang anhaltende und überschwengliche Melodien zwischen nur zwei Vibrato- oder Klangfarbenänderungen eines Tones zu kombinieren.
 
Ich möchte Dinge kompliziert und veränderbar sehen, wie der Klang der Instrumente, wie die Grenze unseres Hörens und unserer Wahrnehmungen im Allgemeinen. Ich schulde dieses Stück auch dem Violonist Momchil Gergiev. Seiner Intelligenz, seiner Unruhe und ausgeprägtem Einfühlungsvermögen für Klänge. Und seiner Abenteuerlustigkeit.
 

Dragomir Yossifov
Interpret/innen

Dragomir Yossifov, Komposition
ensemble recherche
Martin Fahlenbock, Flöte
Jaime González, Oboe
Shizuyo Oka, Kontrabassklarinette

Kooperationen

Auftragswerk musikprotokoll.

Termine
Location
Kulturzentrum bei den Minoriten – Minoritensaal
Konzert
Dieses Werk gehört zu dem Projekt:
musikprotokoll 2002 | Pauset / Rajewa / Yossifov