Nördlich von New York dehnt sich eine Landschaft von Parks und Naturreservaten aus, durchsetzt von Seen, Hügeln und Wäldern. Dort wohne ich in einem Haus, das der Wildnis gegenüber sehr offen ist: Bäume, ein See, überall Leben, und die wunderbare Wechselhaftigkeit des Wetters. Jeden Tag, jede Stunde spiegelt der See ein anderes Licht wieder, einen anderen Seelenzustand. Ständig präsent und ständig sich verändernd reflektiert und vergrößert der See die unablässigen Wechsel von Jahreszeiten und Wetter. Er ist der zentrale Punkt der Gedanken und Blicke, ein bescheidenes Symbol des Universums.
Nach dem Vorbild des Sees ist die Partitur auf wenigen Elementen aufgebaut, die sich ständig verändern: die akustische Analyse des Klangs von Regen, der auf den See fällt, ein stilisierter Donner, der Gesang eines nicht-identifizierten Vogels, die elektronische Textur des Quakens der Frösche im Frühling, eine Melodie aus Akkorden.
Diese Elemente werden als abstrakte musikalische Objekte verwendet, sie werden verändert, gefiltert, verzerrt, harmonisiert, oder an einander „gestimmt"; sie werden wegen ihres schlichten klanglichen und musikalischen Wertes verwendet, und das heißt wegen ihrer psychologischen Wirkung.
Daher kann es keine Versuche einer Beschreibung geben im Sinn einer Programmmusik. Was aus dem Modell des Natürlichen entnommen ist, ist das Wechselspiel von Dauerhaftigkeit und Unbeständigkeit, von Bewegung und Zustandswechseln, die Logik des Unerwarteten, die Ordnung und Schlichtheit, verborgen inmitten von Chaos und Komplexität.