Wie bei Bogen und Leier
Wie bei Bogen und Leier für Flöte, Oboe und Klarinette

Der Titel des Stückes ist das Fragment  eines Fragments von Heraklit. „Vollständig" fragmentarisch sollte es heißen: „Wie das Unstimmige mit sich zusammenstimmt. Des Wider-Spännsti­gen Fügung. Wie bei Bogen und Leier." Und so wie der Titel des Stücks durch die neuerliche Fragmentierung zurück und über sich hinausweist (das Andere also mitbedeutet aber auch mit ihm zusammen nur Fragment bleibt), voll­ führt die Musik ihre Bewegungen in Grenzbereichen: Klangfarbe-Tonhöhe, Ton-Geräusch, Metrum-Rhythmus. Dawo für das sehr bestechliche menschliche Ohr (und nicht etwa für scheinbar unbestechliche Apparaturen) z. B. nicht mehr zu entscheiden ist, ob eine mini­male Änderung der Tonhöhe nicht viel­ leicht doch nur eine der Klangfarbe war und umgekehrt, finden für die Wahr­nehmung unkontrollierbar und fort­ während qualitative Sprünge statt.

Diese jedoch haben die Eigenart, immer das jeweils Andere bei sich und zur Bedingung zu haben.

Die Klangfarbe meint die Tonhöhe, der Ton das Geräusch, das Metrum den Rhythmus (und jeweils umgekehrt).

„Das Wesen der Dinge versteckt sich gern" heißt es anderer Stelle - auch bei Heraklit.

Cornelius Sehwehr
Interpret/innen

ensemble recherche
Dirigent: Kwame Ryan

Termine
Location
Grazer Congress – Kammermusiksaal
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien