Mein hauptsächliches Anliegen ist, alten Symbolen neue Bedeutungen und neuen Symbolen alte Bedeutungen zu verleihen, um zu beschreiben, wie absurd ich Verwesung und Verfall finde. Was ich an Verwesung und Verfall so absurd finde, ist die Tatsache, dass Biologie darauf beruht, dass unstabile Moleküle Energie zwischen stabilen Molekülen hin und her transferieren. Dieser Prozess, der Leben schenkt, nimmt es gleichzeitig auch wieder weg. Weil die Moleküle, die die Energietransferieren, unstabil sind, ereignet sich der Prozess des Alterns. Das ist Ironie.
„Re-Information" - also neue Bedeutungen zu verleihen - verstärkt Entropie. Diese „Re-Information" vollzieht sich durch Variation über ein Thema und durch den Kontrast zwischen Medium und Botschaft sowie "between medium and massage" [sic]. Ein Beispiel für Re-Information findet man beim Walisischen Mathematiker Ross Rhesymol waith (1911 - 1983), der zu sagen pflegte, dass ihn das zufällige Radiorauschen der atmosphärischen Elektrizität an Denken erinnere. In seinem Buch „PLAT RHIF CAR" (1964) schrieb er: „Denken gleicht jeder anderen Form des weißen Rauschens. Atmosphärische Elektrizität hält nie still".
Meine Performance und Radioarbeit „The Thinking Ross Did" besteht darin, dass ich ungefähr 40 Minuten lang einen Taschenrechner an grobem Schmirgelpapier reibe. Ein Kontaktmikrophon, das am Taschenrechner montiert ist, überträgt und verstärkt das daraus resultierende weiße Rauschen. Zwei Durchgänge sind über die zwei Stereokanäle zu hören. Der Zuhörer findet sich in einem Spiralwind zermalmenden Rauschens wieder. Rhesymolwaiths Hinweis auf eine "Schönheit, die aus dem Verschleiß von Zahlen kommt" wird während der Aufführung und der Radioübertragung spürbar werden.