Angeregt wurde das Stück durch den Schlussmonolog der Molly Bloom in James Joyce's „Ulysses", der mit ununterbrochen aufregender Intensität über 35 Seiten dahinfließt:
„... and the sea the sea crimson sometimes like fire ..."
Durch verschiedenfarbige Perspektiven einzelner Töne versuche ich, die Palette der Klangfarben von elf Solisten mit einander zu verschmelzen und dadurch eine intensiv-wütende lyrische Energie aus Stille zu modellieren.
Ich wollte von Beginn des Komponierens an mit Farben umgehen und auch mit dem Schatten von Klangfarben; Schatten, die für mich die Stille sind. Die Stille ist nicht stumm und wenn plötzlich drei Takte Stille sind und vor her was und danach was, ist diese Stille voll mit Erwartung oder Geräusch, Resonanz. Die Stille hat auch eine Farbe, eine Art von Spannung, an der ich arbeiten will.
Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten von musikalischem Ausdruck und Artikulation beschäftige ich mich nun damit, mehr-dimensionale Perspektiven der Farbe eines Tons zu zeichnen. Ich erforsche die Farbe der Schatten von Tönen, indem ich für jedes Instrument und für jede Instrumentengruppe Paletten von Klangfarben erfinde. Und ich suche nach direkter und sehr intensiver Musik. Das führt mich zu reduzierten, skelettartigen Texturen hoher Spannung, geprägt von vielfach aufgefächerten Klängen.
Ich möchte die verschiedenen Rollen von Schatten und Stille erforschen, um verschiedenste Paletten von musikalischer Farbe und Energie zu erschaffen. Eine tickende Metronomhorde oder die Melodie einer kleinen Spieldose ergeben den Hintergrund zu dieser „puren" Stille. Das ermöglicht mir, mit der Artikulation einer noch direkteren Musik als in früheren Stücken zu experimentieren und soll auch dazu dienen, die Rolle der Stille weiter zu intensivieren.
Während ich weiterhin den schmalen Grat zwischen „Geräusch" und „Musik" erforschen will, tendieren die neueren Werke vermehrt zu quasi-theatralischen Elementen.