Elongation - in seiner wörtlichen Bedeutung Ausdehnung, Verlängerung – definiert die Physik terminologisch folgendermaßen: Bei einem schwingenden Körper (z.B. einem Pendel) ist es die jeweilige Entfernung zu seiner Ruhelage. Von diesem Gedanken ausgehend, bildete ich akkordische und rhythmische Bewegungsprinzipien, die, von einer Pendelbewegung abgeleitet, die gesamte musikalische Struktur durchdringen. Beginnend mit einem Einschwingvorgang der Violine und der Flöte, werden ständig neue musikalische Partikel in Bewegung gesetzt. Die Bassklarinette im räumlichen Zentrum des Geschehens übernimmt eine dazu steuernde Funktion, indem immer kürzere Auslenkungen des Pendels bewirkt werden. Der immer kürzer werdende Weg (des Pendels) führt zu einer Beschleunigung des Pendels. Gleich wie ein Pingpongball, der nach mehrmaligem Aufschlagen immer schneller hüpft. Bei Erreichen der Ruhelage kippt das musikalische Geschehen in die vertikale Achse. Das Pendel schwingt in sich selbst. Dieser Vorgang in der Ruhelage entblättert Schicht für Schicht die von mir angewandte Kompositionsmethode, bis zum Schluss als Kern nur eine rhythmische Gestalt übrigbleibt. Klavier und Schlagzeug, die kurz vor dem Kippunkt förmlich losbrachen, gestalten dabei diesen Prozess des „sich Entschlüsselns".