Laboratorium
Laboratorium - Aufführung der Gesamtversion (1973/85)

Laboratorium, das Vinko Globokar in der Zeit von 1973 bis 1985 komponierte, versteht sich als eine Ausstellung verschiedener Arbeiten, verschiedener Etüden, verschiedener Experimente und basiert auf privaten Forschungen des Komponisten. Er ordnet diese nach mehreren Gesichtspunkten:

  1. Psychologische Verhältnisse zwischen Spielern;
  2. Einfluss der Elektronik auf die Spieler;
  3. Klangmaterial, das nicht von Instrumenten im herkömmlichen Sinne produziert wird. Zu dieser Forschung experimentiert Globo­kar mit alltäglichen Gegenständen, die üblicherweise nicht in einem musikalischen Werk anzutreffen sind;
  4. Neues Klangmaterial, das durch erweiterte Spieltechniken auf herkömmlichen Instrumenten entsteht;
  5. Verhältnis der menschlichen Stimme zum Instrument;
  6. Musizieren im Kollektiv, was bei Globokar bedeutet,  dass entwe­der mehrere Spieler zusammen ein Instrument bespielen oder ein Spieler mehrere Instrumente gleichzeitig bespielt.

Diese Aufgabenstellung macht das Volk nicht zu einem musikali­schen Laboratorium allein, sondern zu einem theatralischen Spek­takel, bei dem Musiker die Hauptakteure sind.

Im Laboratorium arbeiten 11 Musiker: 10 Instrumentalisten und 1 Koordinator (Dirigent). Für die Grazer Aufführung ist die folgende Besetzung vorgesehen:

Violine, Cello, Klarinette (Bassklarinette), Oboe, Trompete, Posau­ne, Schlagwerk, Klavier (Synthesizer) und Harfe.

Das kompositorische Konzept von Laboratorium basiert auf einer offenen Form; theoretisch hat das Werk kein Ende, obwohl die bestehende Fassung aus 55 Einzelstücken besteht. Diese Teile sind meistens in sich nicht geschlossen, die Aufführungsdauer ist somit variabel. Wie die Teile aneinander gereiht werden, bleibt Sache der Aufführenden, auch eine Überlagerung mehrerer Stücke ist möglich.

Trotzdem ist eine musikalische Ordnung erkennbar:

die melodischen Eigenschaften des Werkes basieren auf einer zwölftönigen Reihe;

die rhythmischen Eigenschaften werden geformt durch vom Komponisten vorgeschriebene rhythmische Zellen;

die Kombinationsmöglichkeiten der Instrumentalisten basieren auf folgender Reihung: ein Solostück für jedes Instrument, ein Duo, ein Trio, ein Quartett etc. bis zu einem Stück, an dem alle Musiker beteiligt sind.

Wim van Zutphen
Interpret/innen

Leitung: Vinko Globokar, Wim van Zutphen
Musique Vivante Paris
Musikhochschule Graz
Oboe: Thomas lndermühle
Kl
arinette: Michael Riessler
Trompete: Goran G
rbic
Posaune: Vinko Globokar
Posaun
e: Bertl Mütter
Schlagzeug: Jean-Charles Fr anço is
Schlagzeug
François Rivalland
Harfe: Ulrike Mattanovich
Klavier: Ulrich Rennert
Violine: Tscho Theissing

Violoncello: Michael Moser

 

Kooperationen

Co-Produktion mit der Akademie Graz sowie in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und darstellenden Kunst in Graz

Termine
Location
Theater im Palais
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien