Perspektiven, Op. 199
Perspektiven, Op. 199

Das Orchesterstück bezieht seinen Titel aus dem Umstand, dass verschiedene, von der Kom­position her festgelegte Bauteile in verschieden­ artiger Weise gemischt werden und so wech­selnde Beleuchtung gewinnen. Diese wechselnde Beleuchtung kann etwa so erzielt werden, dass identische Tonkomplexe in anderer Instrumentierung wieder auftauchen oder dass sie im Verhältnis zu ihrer ersten Begegnung Platz tau­schen bzw. anders gruppiert erscheinen. Verän­derungen solcher musikalischer Schichten können auch dadurch eintreten, dass sie in (auskomponierter) differenzierter Geschwindigkeit Gestalt gewinnen. Auch die zur Verfügung ste­henden Klangmittel sind in mehrere Gruppen geteilt, von denen sich eine (vor allem durch ein präpariertes Klavier und ein Vibraphon cha­rakterisiert) außerhalb des Orchesters befindet (Fernwirkung). Im Takt 353 ff. entstehen akkor­dische Wirkungen. Sie sind das Ergebnis der Einführung einer Dauernreihe bzw. Frucht fol­gender Überlegung: bei der Kombination einer Tonhöhen- und einer Dauernreihe sind Zusam­menklänge von Tönen stets das Ergebnis einer von vornherein nicht zu übersehenden quasi automatischen Mechanik; wird umgekehrt die qualitative Zusammensetzung der Akkorde als Fixum angenommen, dann sind die Variablen die Reihenfolge der Akkorde und deren Dauer. Dieses serielle Verfahren hat Krenek erstmals in seiner Klavierkomposition "Sechs Vermesse­ne" (1958) angewandt und jetzt auf das Orche­ster übertragen.

Ernst Krenek
Interpret/innen

Grazer Philharmonisches Orchester
Dirigent: Niksa Bareza

Kooperationen

Nachgeholt vom musikprotokoll 1987
Gemeinsam veranstaltet mit dem steirischen herbst und den Vereinigten Bühnen Graz-Steiermark

Termine
Location
Grazer Congress – Stefaniensaal
Konzert