La femme 100 têtes ist ein surrealistisches und psychoanalytisches Stück, von Antheil selbst direkt auf Max Ernsts Collageroman aus dem Jahre 1922 bezogen.
Das „Prinzip Collage " inspirierte Antheil zu völlig neuen akustischen Abläufen, bei denen - entsprechend den Collagen von Max Ernst - die „Paarung zweier, dem Anschein nach unvereinbarer Dinge auf einer Ebene, die ihnen offensichtlich nicht zukommt" - gelingt. Antheil geht es da bei nicht um die illustrative Vertonung von Bildern, sondern um die verdeutlichende Neuschöpfung visueller Sensationen. Genau hier setzt das Stück der Gruppe an: die Verwandtschaft des Nicht-Verwandten einzuspielen und so ein neues „Gesamtkunstwerk" herzustellen. Die 100-köpfige Frau ist auch jene ohne Kopf, Buffalo Bill und Rocambole, Freud und Jung, Alfred Jarry und der Gigolo. Die Symbolfiguren der Macht, der Technik und der Träume, Poesie, Boulevard und Boudoir, der Künstler als Darsteller und zugleich als Voyeur: Theater , das aus der als Klavierabend beginnenden Aufführung wegläuft in eine rasante Abfolge von Klang-, Sprach- und Bildszenen, einmündend in die unentwirrbare Genauigkeit der Zeit, in der wir leben.