Kakophonie-Euphonie
Kakophonie-Euphonie (Mißklang-Schönklang) für Darstellerin, Tonbänder, Licht- und Live-Elektronik mit dem Moviophon von Walter Stangl

Kakophonie (griech.) Missklang. Die Erwei­terung der harmonischen Abfolge wird oft als K. empfunden und gescholten, solange das Ohr auf sie noch nicht eingestellt ist. (Ullstein Musiklexikon, 1965.)

Auch heute wird in der sogenannten ern­sten Musik relativ wenig Geräuschhaftes verwendet (trotz Futurismus- und musique concrete-Tradition), ebenso wenig wagt man sich gerne in die Regionen des aus­ gesprochenen Schönklangs, dessen sich die Unterhaltungsmusik bedient, spricht gleich von Banalität, von Kitsch.

Ich versuche in meinem Stück, die beiden Extrembereiche zu „stimmen", wie man ein Instrument stimmt. Es zeigt sich, dass der Lärm, den ein Zug beim Durchfahren eines Tunnels macht, oder das Quietschen von Straßenbahnen, wenn sie um die Kur­ verfahren, durch einfache Mischung mit einem „Grundtun" oder mit Obertonspek­tren plötzlich „musikalisch" empfunden wird, ebenso wie die Banalität einer Schlagermelodie in der Umgebung reiche­rer Klangspektren ihres kommerziellen Charakters entkleidet wird.

Abfallprodukte akustischer und sozialer Umwelt werden in den musikalischen Aus­drucksbereich hereingeholt. - Walter Stangls „Moviophon", ein Licht-Klang-Ge­nerator (Lichtzellen am Körper der Dar­stellerin, die proportional zur Helligkeit Tonhöhen steuern) spielt dabei die Rolle eines optoakustischen Wandlers.

Dieter Kaufmann
Interpret/innen

Tonband-Realisation: K&K-Studio
Darstellerin: Gunda König
Ensemble Kontrapunkte
Leitung: Peter Keuschnig

Kooperationen

Aus dem Österreich-Programm beim IGNM-Weltmusikfest 1979 in Athen

Termine
Location
Schauspielhaus
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien