Kakophonie (griech.) Missklang. Die Erweiterung der harmonischen Abfolge wird oft als K. empfunden und gescholten, solange das Ohr auf sie noch nicht eingestellt ist. (Ullstein Musiklexikon, 1965.)
Auch heute wird in der sogenannten ernsten Musik relativ wenig Geräuschhaftes verwendet (trotz Futurismus- und musique concrete-Tradition), ebenso wenig wagt man sich gerne in die Regionen des aus gesprochenen Schönklangs, dessen sich die Unterhaltungsmusik bedient, spricht gleich von Banalität, von Kitsch.
Ich versuche in meinem Stück, die beiden Extrembereiche zu „stimmen", wie man ein Instrument stimmt. Es zeigt sich, dass der Lärm, den ein Zug beim Durchfahren eines Tunnels macht, oder das Quietschen von Straßenbahnen, wenn sie um die Kur verfahren, durch einfache Mischung mit einem „Grundtun" oder mit Obertonspektren plötzlich „musikalisch" empfunden wird, ebenso wie die Banalität einer Schlagermelodie in der Umgebung reicherer Klangspektren ihres kommerziellen Charakters entkleidet wird.
Abfallprodukte akustischer und sozialer Umwelt werden in den musikalischen Ausdrucksbereich hereingeholt. - Walter Stangls „Moviophon", ein Licht-Klang-Generator (Lichtzellen am Körper der Darstellerin, die proportional zur Helligkeit Tonhöhen steuern) spielt dabei die Rolle eines optoakustischen Wandlers.