Nach so manchem Ausflug in mehr mediale Kompositionsformen versuche ich in dieser Komposition wieder eine Auseinandersetzung mit dem eigentlichen musikalischen Material, genauer gesagt mit der Organisation von Tonhöhen auf der Basis von Intervall-Ordnungen. Dabei nimmt der Tritonus, wie schon in vielen meiner Stücke, die Stelle der Dominante ein, der geteilte Tritonus, also der Abstand der kleinen Terz, wird bestimmend für die sogenannten parallelen Tonarten.
Bachs Choralsatz, der als Zitat und lnspirationsquelle schon in Alban Bergs Violinkonzert auftaucht, hat auch mir Pate gestanden. Der Chor singt cantus-firmus-artig die Verszeilen des Chorals im Bach sehen Satz, aber in verschiedenen Tonarten und z. T. in der Vergrößerung. Bachs lntervallästhetik wird dabei zum Ausgangspunkt meiner Variationen für Orgel.