Coloratura
Coloratura für Oboe und Klavier (1966)

Der Hauptanstoß dieses einsätzigen Stückes ist durch die gegensätzliche Klang­charakteristiken der beiden beteiligten Instrumente gegeben. Da eine Verschmel­zung der Sonoritäten kaum in Frage gekommen wäre, ist sowohl eine Festlegung als auch eine Vermittlung der jeweiligen Extreme angestrebt worden, die durccantilenenartige Figuration in der Oboenstimme und etwas sprödere, wiederholungs­reichere Akkordgesten seitens des Klaviers gekennzeichnet sind.

Daraus ergibt sich eine Art Kontrapunkt zwischen den z. T. individuell sich ent­wickelnden Grenzbereichen und Knotenpunkten, deren gemeinsam exponiertes Material sich quasi als Schwerkraftszentrum des formellen Ablaufs durchzusetzen versucht. Die durch ständige Juxtaposition und Superposition dieser verschiedenen Elemente erzeugte Spannung ist  es, die dem Werk das eigentliche Gepräge ver­leiht. Die gegenübergestellten Extreme der Textur sind gewissermaßen in zwei kadenzartigen Solostellen gegen Schluss des Stücks herauskristallisiert worden.

Brian Ferneyhough
Interpret/innen

Basel Ensemble
Oboe: Heinz Holliger
Klavier: Jürg Wyttenbach

Termine
Location
open house Orpheum – Haus der Jugend
Konzert
Österreichische Erstaufführung
Biografien