John Gage arbeitete seit einigen Jahren an einer Gruppe von Kompositionen, die schlicht nach der Anzahl der Spieler benannt sind. Wenn verschiedene Stücke für die gleiche Anzahl von Spielern entstanden, kennzeichnete Gage diese jeweils mit einer Indexnummer. Seine Idee war dabei, viele möglichst verschiedene Stücke zu schreiben. Eine Beziehung zwischen den einzelnen Kompositionen gibt es also nicht, wohl aber Gemeinsamkeiten. Eine zentrale Gemeinsamkeit liegt in der Verwendung von „time brackets". Diese geben für jede Stimme einen zeitlichen Rahmen an, innerhalb dessen ein Klangereignis oder eine Folge von Klängen beginnen und einen ebensolchen Rahmen, innerhalb dessen es zu Ende gehen soll. Der genaue zeitliche Ablauf bleibt ebenso weitgehend unbestimmt wie die Tondauer, die Amplitude oder das Timbre. Festgelegt ist lediglich die Tonhöhe des einzelnen Klangereignisses. Zusammen mit der Technik der Unabhängigkeit der einzelnen Stimmen voneinander und der Verwendung von Computer-Zufallsprogrammen beim Komponieren gab diese Disposition des Materials Gage die Möglichkeit, harmonische und auch konsonante Elemente in vollkommen neuer Freiheit zu verwenden, ohne Gefahr zu laufen, neotonale Anklänge zu produzieren oder in neoklassizistische Formen zu verfallen. So gelang es Gage, einen gerichteten Fluss dieser Musik zu vermeiden: jeder Klang verweist auf nichts als auf sich selbst.
Eine Besonderheit des etwa 40-minütigen, von langen Pausen durchsetzten Stücks Two5 ist die Verwendung von Mikrotönen in der Posaunenstimme: innerhalb eines Halbtonschrittes differenziert Gage sechs Stufen.
Das Stück entstand 1991 und ist Hildegard Kleeb und Roland Dahinden gewidmet.