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Biografien:
Marias Saiten

In der Arbeit Marias Saiten sollen 17 innere Stimmen eines jungen Mädchens beleuchtet werden, das von ihrem Geigenlehrer vergewaltigt wurde. Verschiedene Persönlichkeiten innerhalb eines weiblichen Subjekts reagieren auf unterschiedliche Art und Weise auf dieses traumatische Erlebnis, sei es mit neurotischen Aufzählungen von Uhrzeiten, sei es mit dissemantischen Artikulationen, sei es mit einer schonungslosen Beschreibung der MissbrauchsSituation.
Der Text wird von einer Performerin - in diesem Falle der Komponistin/Autorin selbst - gelesen und gestaltet. Jede Ichschicht bzw. jede Textseite, die einem Persönlichkeitsanteil zugeordnet ist, wird außerdem durch ein ganz bestimmtes Vocoder-Material charakterisiert (Papier-Klänge, Geigen-Töne, gesungene Zitate aus dem Lied Ave Maria sowie Maria durch ein Dornwald ging, etc.). Die Sprechstimme wird live durch diese Klänge gefiltert, franst ins Dissemantische aus. Sprache wird Klang. Klang verwandelt sich in Sprache. Was die Wörter nicht übermitteln können, sagt schließlich der Schrei: A.
InterpretInnen:
Sophie Reyer (* 1984, A), Komposition/Text/Stimme
Georg Holzmann, Elektronische Manipulation der Stimme
Peter Ablinger, Leitung Klangwege 2010
Kooperationen:
Eine Kooperation zwischen Kunstuniversität Graz / Institut 1 und musikprotokoll im Rahmen der Reihe Klangwege 2010.